Stechuhr mit Schlüsseln
Nachtwächter Uhr (sehr wahrscheinlich gehörte sie Nachtwächter Felix Schelling aus Samedan)
Zu den Nachtwächter, Text auf der Broschüre Die Uhr, 2022, Dora Lardelli und Diana Pedretti:
In jedem Engadiner Dorf gab es Nachtwächter. Sie waren beauftragt, für Ordnung zu sorgen (z.B. das Einhalten der Polizeistunde zu kontrollieren) und schwelende Feuer frühzeitig zu entdecken um Brände zu vermeiden. Wie bekannt, fielen in den letzten Jahrhunderten im Engadin wegen ausbrechender Flammen, begünstigt durch trockene Luft und Wind, ganze Dörfer den Bränden zu Opfer.
Die Uhr diente dazu, die Kontrollen plangemäss durchzuführen und die Schlüssel dazu, das Ablaufen der Posten zu kontrollieren.
In den Dokumenten des Kulturarchivs Oberengadin stösst man oft auf die Erwähnung von Nachtwächtern. In Bever war es Johann Luzi Krättli (1812-1903), der nebst seiner Aufgabe als Nachtwächter verschiedenste Tätigkeiten ausübte: Er war Lehrer, Apotheker, Botaniker, Meteorologe, Landschreiber, Alpinist, Hochgebirgsjäger und verwaltete auch das Post- und Telegrafenbüro.
Ebenso erwähnt die Englisch-Lehrerin Clara Stoffel, dass ihr Vater bis 1917 in Samedan als Nachtwächter gearbeitet hatte.
Der letzte Nachtwächter von Samedan war der Totengräber Felix Schelling der während 25 Jahren bis 1958 in der Nacht unterwegs war. Der allerletzte Nachtwächter des Engadins war sogar noch bis 1980 - in Sent - im Einsatz: Er hiess Carl Stricker.
Archiv: |
Oberengadin |
Signatur: |
3.6.2010 |
ID Nummer: |
ID-2001201 |
Provenienz: |
Bott, Anna Staschia, La Punt |
Eingangsdatum: |
3. Juni 2010 |
Besitzverhältnis: |
Schenkung |
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Handlungszeitraum: |
1890-1950 |
Arten: |
Objekte |
Themen: |
Alltag, Technik |
Technik/Material: |
Metall, Leder, Messing, Papier |
Anzahl: |
1 Ex. |
Masse: |
13x14x6,5 cm |
Standort: |
Büro
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