Bestand - 5.12.2013

Wissel, Fredy, St. Moritz, Nachlass; Wissel, Erich, St. Moritz, Schenkung

Fotografien, Diplome und ein Buch über Flugpionier Fredy Wissel. Fredy Wissel ist bekannt für seine Gletscherlandungen und Rettungen in der Zeit um 1960.
Nachlass Fredy Wissel, St. Moritz
Schenkung Erich Wissel, St. Moritz
Besprechung von Erich Wissel mit Dora Lardelli, Samedan 5.12.2013
Erich Wissel, der Sohn von Fredy Wissel, übergibt dem Kulturarchiv Oberengadin Fotos, Diplome und ein Buch über den Flugpionier.
Die Fotos haben Gäste und Bergführer , z.T. als Beweis für die Rettung, aufgenommen.
Erich Wissel will die Dokumente eindeutig dem Kulturarchiv Oberengadin und nicht der Dokumentationsbibliothek oder dem Flugarchiv übergeben weil die Sachen hier nicht ausgeliehen werden, sondern gut und sicher aufbewahrt und zugänglich sind.
Erich Wissel ist selber nicht als Pilot geflogen, aber mit seinem Vater mitgeflogen. Erich Wissel war Hotelier und führte das Hotel National in St. Moritz, das verkauft wurde um Eigentumswohnungen einzurichten. Erich Wissel ist - er war dann gerade schwer krank - beim Verkauf von der Bank betrogen worden und muss heute, obwohl er das ganze Leben streng gearbeitet hat, mit dem Minimum einer Altersrente auskommen. Er hatte einen Bruder, Fernando, der aber schon gestorben ist.
Fredy Wissel ist der erste Schweizer Gletscherpilot.
Seine erste Landung war 1952 in Corviglia.
Bis 1964 hat er über 100 Leute gerettet und dafür etliche Auszeichnungen erhalten.
Das „Diplome Paul Tissandier“ ist die höchste Auszeichnung eines Piloten.
Danach hat der Helikopter die Aufgabe der Rettung übernommen. Fredy Wissel hat zusammen mit Fritz Bühler die Rettungsflugwart gegründet. Fredy Wissel hat anschliessend unzählige Touristenflüge gemacht.
Der bekannte Valliser Flugpionier Herrmann Geiger hatte bei Fredy Wissel Flugstunden.
Die Ski für das Flugzeug hat ein Schreiner aus St. Moritz angefertigt. Um auf dem Gletscher zu landen braucht es Mut: Im Schnee muss man statt bremsen, wie auf einer aperen Landepiste, Vollgas geben.
Es gab auch verschiedenen Bruchlandungen. Die Flugmaschinen konnten nicht repariert werden, meist waren sie dann ganz kaputt. So warf man die Teile in eine Gletscherspalte.
Man kaufte ein neues Flugzeug – bis dies die Versicherung nicht mehr „mitmachte“.
Foto: Bruchlandung eines zweimotorigen Flugzeuges auf dem Bianco Bovalseite, 14.7.1967, vorne ein Helikopter. Der Zweimotorige war viel zu schnell für die engen Verhältnisse.